Das Friedensabkommen
Die Gold and Glory Exhibition stellt die Geschichte des Friedensabkommens zwischen dem König von England und dem König Frankreichs, François I., dar. Auch werden hier Garderoben, die die Könige damals getragen haben, sowie viele verschiedene historische Artefakte dieser Ära zur Schau gestellt. Das Abkommen war seinerzeit revolutionär, da sich England und Frankreich im Krieg befanden. Der Frieden zwischen den beiden Ländern hielt allerdings nur zwei Jahre, da beide Könige von Eifersucht und Ehrgeiz getrieben waren.Der königliche Rundgang
Entlang dieser Route befinden sich Räume, die für öffentliche Versammlungen genutzt wurden, als auch Gemächer der königlichen Familie. Besonders hervorzuheben ist dabei der Thronsaal, wo der Monarch einst gesessen hat, der von Gemälden und Kronleuchtern geziert ist. Auch gelangt man hier in die King's Gallery, die eine umfassende Sammlung an Gemälden zu bieten hat, die von den Monarchen erworben wurden. In diesem Abschnitt befindet sich auch die sagenumwobene Haunted Gallery, in der es auch heute noch spuken soll. Natürlich gibt es noch viele andere Räume, die man besichtigen kann, wie zum Beispiel die Kammer, in der sich The King’s Body Guard of the Yeomen of the Guard, also die Leibwachen des britischen Monarchen, befanden, oder The King's Dining Room, wo kunstvoll drapierte Stoffservietten den einstigen Festmahltisch zieren. Im Jahr 1986 wurden die Staatsgemächer bei einem Feuer zerstört und 1992 von Königin Elisabeth II. wiedereröffnet.
Haunted Gallery | Foto: Flickr, Michael Gaylard - CC-BY-SA 2.0Im Palast spukt es
Als Heinrich VIII. noch mit seiner vierten Frau Anne verheiratet war, verliebte er sich in die deutlich jüngere Catherine Howard, die hübscher als seine gegenwärtige Königin war. Er überschüttete Catherine mit teuren Geschenken. Nach gerade einmal drei Wochen nach der Annullierung seiner Ehe mit Anne heiratete er seine Geliebte. Im Jahr 1541 wurde Catherine des Ehebruchs mit zwei Liebhabern beschuldigt und wusste, was ihr drohen würde. Sie hoffte darauf, dass ihr der König Glauben schenken würde und rannte schreiend in der heutigen Haunted Gallery umher, um die Tür, die zum König führte, zu erreichen. Heute berichten sowohl Besucher als auch Mitarbeiter, dass sie hören, wie Cathrine an der Tür klopft, und dass sie Gespenster sehen. Als die Königin ihr Geständnis unterschrieb, wurde sie im Tower of London am 13. Februar 1542, weniger als zwei Jahre nachdem sie Heinrich VIII. geheiratet hatte, hingerichtet.
Great Hall | Foto: Flickr, bvi4092 - CC-BY-SA 2.0Die Great Hall
Unter dem riesigen Holzdach wird die Pracht des Tudor-Hofes in der Great Hall auf prächtigen Wandteppichen zur Schau gestellt. Als die Bauarbeiten 1533 begannen, war Heinrich VIII. mit seiner zweiten Frau, Anne Boleyn, verheiratet, seither sind Anne’s Wappen sowie ihre und Heinrichs Initialen ins Holz geschnitzt. Einst diente die Great Hall als Speisesaal für die rangniedrigeren Mitglieder des königlichen Haushalts und die Dienerschaft, zu besonderen Anlässen wurde sie sogar für Theateraufführungen, Tänze und Maskeraden genutzt. Heute erfährt man hier mehr über die sechs Ehefreuen des Königs sowie die Tischmanieren und die damit verbundenen Regeln der Hierarchie.
Tudor Kitchens | Flickr: Michael Gaylard - CC BY 2.0Die Küchen von Heinrich VIII.
Zur Zeit, als das Haus Tudor herrschte, waren die Küchen des Hampton Court Palace die größten Englands. Tagtäglich wurden in den Tudor Kitchens über 800 Mahlzeiten von 200 Arbeitern pro Tag für den Palast zubereitet. Ungleich heute war die Zubereitung von Essen eine schweißtreibende und schmutzige Angelegenheit, da die Kesseln mit Feuer betrieben werden. So wurden pro Jahr 1,3 Millionen Holzscheite gebraucht, um den Hunger am Hof stillen zu können. Besucher können an Wochenenden die authentischen Kochshows besuchen, vom 27. Mai bis 04. Juni sowie vom 22. Juli bis zum 1. September finden diese täglich statt.
Die Chocolate Kitchen | Flickr: Katie Heil - CC BY 2.0Heiße Schokolade
Die Besonderheit des Geländes stellt dabei die Chocolate Kitchen dar, die bis 2013 unentdeckt blieb und die einzige erhaltene Küche dieser Art Großbritanniens darstellt. Bis in die 1800er Jahre wurde Schokolade hauptsächlich als Getränk serviert, entweder mit Wasser, Milch oder Wein vermengt und manchmal sogar mit Chilli verfeinert. Im Hampton Court Palace gab es dafür eine eigens eingerichtete Küche, in der die Schokolade von der Bohne bis zur Tasse von eigens für den jeweiligen Monarchen beschäftigten Schokoladenmachern wie Solomon de le Faya oder Thomas Tosier hergestellt wurde.