Unglaubliche Architektur
Die von Ludwig Förster erbaute Große Synagoge ist mit 2964 Sitzplätzen und weiteren Stehplätzen die größte Synagoge Europas und mit einer Länge von etwa 50m eine der größten auf der ganzen Welt. Sie wurde zwischen 1854 und 1859 im maurischen Stil kombiniert mit gotischen, romanischen und byzantinischen Elementen erbaut, was sie zu einem einzigartigen Gebäude macht. Besonders die Kuppel über dem Torahschrein ist im von der Alhambra beeinflussten maurischen Stil beispielhaft verziert.Besonderheiten
Das beeindruckende Interieur der Synagoge verfügt über einige Besonderheiten, die so in kaum einer anderen vorkommen: So gibt es etwa eine Orgel, was untypisch ist, da in der orthodoxen Tradition das Musizieren am Sabbat verboten ist. Es gibt im Innenraum außerdem Kanzeln ähnlich jenen in christlichen Kirchen, was ebenfalls kein typisches Element für eine Synagoge darstellt.NS-Herrschaft und Nachkriegszeit
Die Synagoge Tabakgasse war eine der wenigen großen Synagogen in Budapest, die die Naziherrschaft und den Zweiten Weltkrieg überstanden, weil sie von deutschen Truppen besetzt, als Funkbasis genutzt und bei einem Luftangriff nur beschädigt wurde. Im realsozialistischen Ungarn wurde die Synagoge nach dem 2. Weltkrieg vernachlässigt und erst ab 1991 bis 1998 restauriert. Synagoge und Museum beherbergen wichtige historische und religiöse Artefakte des Judentums in Ungarn.Jüdisches Museum Budapest
Das Jüdische Museum Budapests wurde bereits 1896 gegründet und stellte schon damals etwa 1.500 Artefakte des ungarischen Judentums aus. Gäste können hier heute die umfassende Sammlung an Judaica, darunter Stücke aus dem 17. Jahrhundert sowie die Archive der jüdischen Gemeinschaften erkunden. Das Museum steht an der Stelle des Geburtshauses von Theodor Herzl (Verfasser von Der Judenstaat).