Beatles-Platz | Foto: Flickr, Michael Panse CC-BY-SA 2.0Die große Freiheit
In den 1960er Jahren hatten die Beatles im Club Indra ihre ersten Auftritte. Dieser sowie der Kaiserkeller und der Star Club halfen der 5-köpfigen Band zu dem Erfolg, den sie etwas später feiern konnten. All diese Einrichtungen liegen an der großen Freiheit, eine Seitenstraße der Reeperbahn. Seit dem 11. September 2008 zieht sich die Große Freiheit vom Beatles-Platz bis zur Reeperbahn. Der Beatles-Platz erinnert durch den kreisrunden, dunklen Bodenbelag optisch an eine Schallplatte - eine Hommage an die berühmte Band und die Bedeutung Hamburgs am weltweiten Erfolg der Beatles.
Eingang Zur Ritze | Foto: Flickr, Sten Dueland CC-BY-SA 2.0Zur Ritze
Die fensterlose Kneipe „zur Ritze“ hat im Keller einen eigenen Boxring. Der Boxring wird auch heute noch genutzt. Die Eingangstür schmücken gespreizte Frauenbeine. Die Kneipe „zur Ritze“ ist die wohl berühmteste auf der Reeperbahn. An den Wänden hängen Bilder mit Autogrammen bekannter Persönlichkeiten wie etwa Udo Lindenberg. Im Keller kämpften schon Legenden wie Henry Maske oder die Klitschko Brüder, aber auch einige Hamburger Zuhälter.Molotow Musikclub
Der 1990 gegründete Club ist vor allem für seine Indie-Rock-, Punk- und Post-Rock Konzerte bekannt. Bands wie The Killers, The White Stripes, Die Toten Hosen oder Mando Diao spielten schon bevor sie berühmt waren im Molotow. Der Club musste immer wieder umziehen. Aus den einsturzgefährdeten Esso Häusern am Spielbudenplatz zog der Club 2012 vorübergehend in die Holstenstraße, bis er 2014 in die China Lounge am Nobistor, neben dem Beatles-Platz umzog. Aktuell sucht der Club wieder nach einem neuen Zuhause, weil die China Lounge abgerissen werden soll, um dort ein Hotel zu bauen.Das berüchtigte Rotlichtmilieu in Hamburg
Die Herberstraße kann man nur zu Fuß durchqueren, und auch nur, wenn man ein Mann ist. Wenn Frauen oder Kinder hineinschauen wollen, werden sie schnell enttäuscht, denn Sichtblenden versperren neugierige Augen. In der Herberstraße sitzen leicht bekleidete Damen in den Schaufenstern der Bordelle. Auch in anderen Nachtclubs wie in Susis Show Bar oder dem Dollhouse findet man leicht bekleidete Damen und Herren auf den Bühnen und an den Stangen tanzen. Burlesquekunst findet man im The Bunny Burlesque St. Pauli. In Europas ältesten SM-Klub Club de Sade finden sich seit den 1960ern Liebhaber des Kinks ein.Panoptikum
Wer Fotos mit Helene Fischer oder Otto Walkes haben möchte, geht in Deutschlands ältestes Wachsfigurenkabinett. Auch auf internationale Stars und historische Persönlichkeiten trifft man im Panoptikum. Gute Nerven braucht es für die Gruselszene oder das medizinisch-historische Kabinett. Heute sind alle Ausstellungsstücke aus Wachs und gekleidet in wertvollen Kostümen. Bei der Eröffnung des Panoptikums konnte man jedoch auch lebende Menschen wie zum Beispiel Kleinwüchsige oder Riesen bestaunen.Musical und Theater
Neben den Stage-Theatern an der Elbe oder im Hafen, kann man in Hamburg auch im Operettenhaus in St. Pauli bei Musicals mitwippen. Seit 12. November 2023 spielt dort das Musical Tanz der Vampire, das das Hit-Musical Hamilton ablöst. In Schmidts Tivoli am Spielbudenplatz spielt seit 2003 das St. Pauli Musical „Heiße Ecke“. Auch bietet das Theater gleichzeitig immer wieder neue Inszenierungen in verschiedensten Genres wie Krimi, Komödie oder Drama. Ebenso Kindertheater oder Lesungen finden statt. Das St. Pauli Theater steht unter Denkmalschutz; es ist eines der ältesten Theater Deutschlands.
St. Pauli Nachtmarkt | Foto: Flickr, Martin Abegglen CC-BY-SA 2.0St. Pauli Nachtmarkt
Wer so wie ich immer den Wochenmarkt verschläft, hat hier Glück. Der St. Pauli Wochenmarkt beginnt nämlich jeden Mittwoch erst um 16:00 Uhr und hat bis 22:00 Uhr (im Sommer bis 23:00 Uhr) geöffnet. Neben frischen und regionalen Produkten laden die Live-Musik-Performances zum Verweilen in den Liegestühlen ein. Wer Hunger bekommt, kann sich eines der vielen frischen Gerichte am Nachtmarkt kaufen.
Tanzende Türme | Foto: Flickr, Melanie Richter CC-BY-SA 2.0Tanzende Türme
Das wohl unbeliebteste Architekturprojekt, bekannt als die Tanzenden Türme oder auch Tango-Türme am östlichen Eingang zur Reeperbahn wurde stark von den Anwohnern für deren zu modernes Design kritisiert, da sie das Stadt-Viertel zu sehr veränderten. Die Idee hinter dem Entwurf war eine Assoziation aus Musik und Sex, die zur Reeperbahn passen sollte. Im Erdgeschoss befinden sich der berühmte Mojo Club und das Reeperbahn Radio, im obersten Stock die Rooftop Bar und das Restaurant Clouds. Die weiteren Innenräume sind Büroflächen.Großveranstaltungen
Alljährlich im September findet seit 2006 das Reeperbahn Festival statt. Hier treffen sich Musik- und Kreativwirtschaft bei Konzerten und Kunstveranstaltungen mit tausenden Besuchern. Anfang Juli findet jährlich der Schlagermove, ein Festival für (Party-) Schlager, statt. Die Harley Days finden Ende Juni / Anfang Juli statt und enden mit einer Fahrt über die Reeperbahn, nach vielen rockigen Open-Air-Konzerten und waghalsigen Shows. Der St. Pauli Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr ab Mitte November statt.