Geschichte der Uffizien
Ursprünglich diente das Gebäude ab der Mitte des 15. Jahrhunderts als Sitz der Büros (ital. uffici) der Stadtverwaltung. Der Auftrag, wichtige Verwaltungsinstitutionen in einem Bau zusammenzufassen, geht auf Cosimo I. de’ Medici, Großherzog der Toskana, zurück. Zwischen 1559 und 1581 wurde der Gebäudekomplex dann durch die Architekten Vasari, Buontalenti und Parigi, den Jüngeren erbaut.Nutzung als Ausstellungsräume
Großherzog Francesco I., der Nachfolger von Cosimo I., beauftragte den Architekten Bernardo Buontalenti, der den Laufgang des Obergeschosses für seine Kunstwerke umbauen sollte. Buontalenti errichtete die Tribuna in der Skulpturen, Gemälde und Waffen ausgestellt werden sollten und legte damit die Grundsteine für die heutige Museen.
Die Medici Vase | Foto: Unsplash, Clay BanksDie Familie Medici
Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert herrschte die Familie Medici über Florenz und hatte damit eine starke Machtposition in der italienischen Dynastie. Reich wurde die Familie durch den Textilhandel, wodurch sie auch Einfluss auf das damalige Bankwesen hatte. Durch ihre Beziehungen, Erbschaften, Mitgiften und Geschenken kamen sie zu der beachtlichen Sammlung an Kunstwerken, die Kunstliebhaber heute noch in den Bann ziehen.
Die Pothos Skulptur | Foto: Unsplash, Elena PopovaErste Etage
Im ersten Abschnitt der ersten Etage befinden sich Kunstwerke ausländischer Künstler wie Rembrandt, Goya und Fabre aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. In den darauffolgenden Räumen finden sich Gemälde und Marmorskulpturen von Andrea del Sarto, Raffael und Pontormo. Die Werke von Caravaggio sowie anderen Künstlern der römischen Barockmalerei werden in den Caravaggesque-Räumen ausgestellt. Hier befindet sich auch der Balkon, der einen tollen Blick auf den Fluss Arno bietet, im Inneren zieren drei Skulpturen den Laufgang.Zweite Etage
Auf der zweiten Etage befinden sich die U-förmig angelegten Ausstellungsräume, die die Hauptsammlung der Uffizien zur Schau stellen, gebildet wird sie aus Gemälden, Statuen und Kunstwerken. Darunter befinden sich unter anderem die Werke Die Anbetung der Könige und Die Taufe Christi von Leonardo da Vinci, auch umfasst sie 15 Werke des italienischen Malers Botticellis wie Die Geburt der Venus. Hier finden sich auch Reliquien, Skulpturen sowie ein Archäologie-Saal.Kunstsammlung in Gefahr
Im 18. Jahrhundert regierten die Medici als Großherzöge der Toskana, nach und nach hielten sie sich aber immer weiter aus der Regierung heraus und setzen auf eine strikte Heiratspolitik. Mit dem Tod des zeugungsunfähigen Großherzogs Gian Gastone de’ Medici im Jahr 1737 gab es keine weiteren männlichen Nachfolger, die den Thron einnehmen konnten, wodurch das Großherzogtum den österreichischen Habsburgern zugesprochen wurde. Jedoch verhinderte das Testament der österreichischen Herzogin Anna Maria, dass die wertvolle Kunstsammlung der Medici nach Wien überführt wurde. Ihr letzter Wille war es, den Florentinern, die Sammlung zu spenden, die anfangs nur auf Nachfrage für Besucher geöffnet wurde.Neuzeitliche Portraits
Im 17. Jahrhundert sammelte der Kardinal Leopold de’ Medici Portraits, die mittlerweile über 2.000 Objekte umfasst. Erst kürzlich wurden 255 Portraits von Künstlern vom 15. bis zum 21. Jahrhundert zur Sammlung hinzugefügt; dazu zählt auch etwa das des Innsbrucker Baumeisters Johann Martin Gumpp dem Älteren. Nun finden sich hier auch Selbstportraits von Comiczeichnern und Videokünstlern.