Die Errichtung
Der erste Markusdom wurde zwischen 829 und 832 errichtet, um die Überreste des Heiligen Markus aufzunehmen. Als 976 im angrenzenden Dogenpalast ein Feuer bei Aufständen gelegt wurde, brannten die Kirche und 200 weitere Häuser nieder. Die Basilika, wie sie in ihrer heutigen Form zu sehen ist, wurde zwischen 1063 und 1094 durch den Dogen Domenico Contarini erbaut. Im 13. Jahrhundert folgten bauliche Veränderungen, die die Kuppel, Vorhalle und Außenfassade betrafen. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wurden gotische Elemente hinzugefügt.Der heilige Markus
Legenden nach sagte ein Engel dem heiligen Markus, als er noch lebte, voraus, dass er in Venedig begraben werden würde. Als der heilige Markus zum Schutzpatron Venedigs ernannt wurde, brachten venezianische Kaufleute seine Gebeine von Kairo nach Venedig, um ihn in der Kathedrale, die ihm zu Ehren errichtet wurde, zu beerdigen. Wie durch ein Wunder sollen die Überreste des Patrons am 24.Juni.1094 nach dem Feuerbrand wiedergefunden worden sein; dieser Tag galt fortan als Feiertag.
Die prachtvollen Mosaike beim Eingang | Foto: Flickr, Carlo Raso - CC-BY-SA 2.0Wertvolle Materialien
Die einzigartigen Mosaike des Markusdoms erstrecken sich auf einer Fläche von 8000 m² und stellen Geschichten aus der Bibel (Altes und Neues Testament), allegorische Figuren, Ereignisse aus dem Leben Christi, der Jungfrau Maria, des Heiligen Markus und anderer Heiliger dar. Erst durch das Zusammenspiel aus Säulen, Reliefs, Goldschmiedearbeiten sowie Skulpturen entsteht ein unfassbares Meisterwerk. Neben Gold kamen für den Bau der Basilika nur wertvolle Gesteins-Materialien, wie der violett rötliche Pavonazzetto-Marmor und Gesteine mit porphyrischem Gefüge (roter Porphyr) aus Konstantinopel zum Einsatz.
Die Repliken der Pferde von San Marco | Foto: Flickr, Alejandro - CC-BY-SA 2.0Die Loggia
Bis 1977 konnte man von der Loggia der Basilika die Bronze - Pferde von San Marco aus sehen, welche 1204 von einem Kreuzzug aus Konstantinopel mitgebracht wurden. Nach der Restauration wurden sie durch Kopien ersetzt, die Originale befinden sich heute im Museum von San Marco. Von der Loggia aus hat man auch einen guten Ausblick auf den Markusplatz.
Das goldene Altarbild, die Pala d'Oro | Foto: Flickr, Gary Bembridge - CC-BY-SA 2.0Die Pala d'Oro
Das 3,45m lange und 1,4m große goldene Altarbild ist der berühmteste und wertvollste Kunstschatz des Markusdoms, welcher von Goldschmieden aus Venedig und Konstantinopel zwischen 1102 und 1345 gefertigt wurde. Ihn zieren 1.300 Perlen, 300 Saphire, 300 Smaragde, 400 Granaten, 100 Amethysten sowie Topasen und Rubine. Das Kunstwerk stellt neben dem Leben Christi auch die Geschichte des Evangelisten Markus dar. Es befindet sich heute aus Sicherheitsgründen hinter einem Schutzglas. Die Besichtigung des Altars ist gegen einen kleinen Aufpreis möglich.
Ein Ausstellungsstück | Foto: Flickr, flufzilla22 - CC-BY-SA 2.0Die Schatzkammer
In der Schatzkammer befinden sich unzählige Schätze aus der Antike und dem Mittelalter, sowie byzantinische Arbeiten, islamische Kunstwerke und Gegenstände der westlichen Welt. Die Schatzkammer befindet sich neben dem Hauptaltar.Das Museum
Das Museo di San Marco, das 1869 eröffnet wurde, stellt eine Vielzahl an Kunstwerken aus. Zu den berühmtesten Werken zählen die originalen Quadriga (Pferde-Viergespann) aus Bronze des Markusdoms. Auch findet man aufwendig geknüpfte Teppiche, byzantinische Skulpturen, Bilderhandschriften und Mosaike. Das Museum befindet sich im Obergeschoss des Doms.