Katakomben von Paris | Unsplash: Mathew BrowneBarrière d’enfer (Schranke zur Hölle)
Sobald du durch den Eingang, auch genannt Barrière d’enfer steigst, bringen dich 131 Stufen, etwa 5 Stockwerke, oder 35m in die Tiefe. Von hier aus gelangst du durch einen ausgeleuchteten Gang zum Teil des Museums, der als Beinhaus genutzt wird.
Katakomben von Paris | Unsplash: Chelms VarthoumlienBeschriftungen der Wände
Die Beschriftungen an den Wänden dienten den damaligen Arbeitern zur Orientierung in den Tunneln. Außerdem markieren sie Inspektionen in verschiedenen Phasen der Errichtung und Erhaltung. Du findest auch eine Markierung für das Arcueil-Aquädukt, das unter Marie de Medici von 1613-1623 erbaut wurde. Dieses brachte Wasser über Steintunnel knapp unter der Oberfläche. Später brach ein Teil des Aquädukts ein, was bis heute ein Problem darstellt.Das Reich des Todes
Im Untergrund, kurz bevor man die Knochen zu sehen bekommt, befindet sich eine Tür. Diese hat folgende Worte eingraviert: ‘Stop, c'est l'empire de la mort’ (Halt, dies ist das Reich der Toten!). Nachdem du diese Tür passiert hast, befindest du dich im Beinhaus.La Fontain de la Samaritaine
Der Brunnen der Samariterinnen ist eigentlich eine Quelle. Der runde Bereich um die Quelle ist die Heimat von den Gebeinen des Cimetière des innocents, also des Friedhofs der Unschuldigen. Die Quelle bietet Zugang zu sauberem Wasser. Die Arbeiter nutzen dieses Wasser, um den Mörtel für die Gebein-Konstruktionen zu mischen.Port Mahon Korridor
Bei einer geführten Tour bringt dich der Guide durch den Port Mahon Korridor. Am Ende des Ganges befinden sich prächtige Skulpturen, die eine Nachbildung des Palastes von Port Mahon auf Menorca, Spanien darstellen sollen. Francois Decure, ein damaliger, französischer Steinbrucharbeiter, der als Soldat in diesem Palast in Spanien inhaftiert war, meißelte ihn aus seinem Gedächtnis in eine Kalksteinwand und starb später an derselben Stelle, als er an einer Zugangstreppe für Besucher:innen arbeitete. Dieser Teil der Katakomben ist für Besucher:innen ohne Guide nicht zugänglich. Denkmäler der Französischen Revolution
Viele Opfer der Guillotine wurden auf direktem Wege in die Katakomben von Paris gebracht, statt zu einem Friedhof. Darunter befinden sich auch Anführer der Revolution wie Robespierre oder Danton. Sie alle wurden 1794 enthauptet. Einige behaupten, dass die Löcher in den Schädeln ein Indiz dafür seien, dass Personen durch einen Kopfschuss getötet wurden. Dafür gibt es jedoch keine Beweise. Verschiedene Schilder verweisen auf wichtige Ereignisse der französischen Revolution. Ein Beispiel dafür ist die Gedenktafel über die Schlacht in der Réveillon Fabrik im Pariser St. Antoine am 20. April 1789, bei der ein Protest der Angestellten in einem Massaker endete.Bekannte Persönlichkeiten
Molière und Jean de la Fontaine wurden in öffentlichen Friedhöfen beerdigt, dann im späten 18. Jahrhundert in die Katakomben gebracht und 1804 zum Friedhof Père Lachaise transportiert. Die Überreste von Molière und Jean de la Fontaine sollten den neu eröffneten Friedhof zu Bekanntheit verhelfen. Ob es sich dabei wirklich um die richtigen Knochen der beiden Persönlichkeiten handelt, ist aber fraglich.Der Grabstein von Francoise Gillain
In der Museums-Sektion der Katakomben gibt es nur einen einzigen Grabstein. Francoise Gillian war eine französische Akademikerin, die 1784 von der L’Academie Francaise mit der Krone der Tugend für ihre Arbeit mit der französischen Sprache geehrt wurde. In den Katakomben hat sie einen Grabstein, weil sie sich Jahre lang dafür einsetzte, einen Schriftsteller aus der Bastille zu befreien, der dort zu Unrecht festgehalten wurde. Dieser Grabstein erinnert uns an die über 6 Millionen anderen Menschen, die hier ohne Grabstein zur letzten Ruhe gelegt wurden.Krypta der Passion
Hier befindet sich eine Tibia Rotunda, eine Skulptur in Form eines Fasses aus Knochen, die eine die Decke tragende Säule versteckt. Am 2. April 1897 fand hier ein in der Zeitung beworbenes Konzert statt, zu dem 100 Personen kamen, die zu Fuß anreisen mussten. Die Besucher:innen wurden gebeten, die Kutschen zu Hause zu lassen, um kein Aufsehen zu erregen. Für die elitäre Gruppe wurde dort ein Konzert unter anderem mit den Stücken ’Marche Funèbre’ von Chopinoder ‘Danse Macarbe’ von Camille Saint-Saëns zum Besten gegeben.Eine Nacht in den Katakomben?
2015 hat Airbnb für Aufsehen gesorgt, als sie eine Nacht in den Katakomben bewarben. Um 350.000€ konnte man eine Nacht in den Katakomben verbringen, inklusive einem Privatkonzert. Das gesamte Projekt wurde jedoch, bevor jemand das Angebot buchen konnte, verboten. Würdest du hier eine Nacht verbringen?