Die Geschichte hinter der Entstehung
Der Topkapı-Palast entstand 1459 auf Befehl Mehmeds II. kurz nach der Eroberung Konstantinopels. Weil der alte Palast in Konstantinopel zerstört wurde, war ein neues Gebäude notwendig. Neben Privatgemächern des Sultans fanden auch Verwaltungsbüros und andere Beamte hier ihren Platz. Süleyman I. erweiterte den Topkapi-Palast zwischen 1520 und 1560 genauso wie den Harem, um der Macht des osmanischen Reiches Ausdruck zu verleihen. Ein weiterer Name des Palastes ist Topkapi-Serail , weil hier nicht nur die Familie des Sultans, sondern auch seine Konkubinen lebten.Entwicklung bis zum Zerfall des Reichs
Im 17. Jahrhundert verlor der Palast an Bedeutung, nachdem die Sultane mehr und mehr Zeit in ihren anderen Palästen verbrachten. 1856 zog schließlich der gesamte Hof unter Abdülmecid I. in den Dolmabahçe-Palast um. Nach dem Ende des Osmanischen Reiches wurde der Topkapı-Palast im Jahr 1924 zum Palastmuseum umfunktioniert.
Im vierten Hof des Palasts | Foto: Unsplash, Meriç DağlıDie Highlights im Topkapı-Palast
Zunächst spricht die beeindruckende Architektur des Palastes für sich: Vier Höfe, frühe osmanische Architektur mit Mosaiken und Wandmalereien und beeindruckende Gärten. Der Reichsrat tagte in einem Saal mit sehenswerter Kuppel. Der Thronsaal, wo der Großwesir mit dem Sultan zusammentraf, um Dekrete zu verlesen und ausländische Abgesandte empfangen wurden sowie der Bagdad-Pavillon mit Aussicht über den Bosporus sind weitere Höhepunkte.
Der herrlich dekorierte Harem | Foto: Unsplash, Mert KahveciDer reich verzierte Harem zieht Besucher in den Bann
Bei Gästen zählt der Harem zu einem der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Palast. Dort wohnten die Frauen der Herrscherfamilie, darunter auch die Konkubinen, die von Eunuchen bewacht wurden. Im Harem sind private Höfe, Wohnungen, Bäder (Hammamat), private Zimmer und eine kleine Moschee zu finden.Die beeindruckende Reliquiensammlung
Die Reliquiensammlung umfasst Objekte, die von den osmanischen Herrschern gesammelt wurden, darunter der Zahn des Propheten, das Schwert Davids und der Stab des Mose. Im Palastkomplex befindet sich auch die ehemals zweitgrößte Kirche des byzantinischen Reiches nach der Hagia Sophia, Hagia Irene, die nie in eine Moschee umgewidmet wurde, sondern von den Osmanen als Waffenkammer und danach als militärhistorisches Museum genutzt wurde.