Das Vorbild
Der Grand Palace wurde dem alten Palast in Ayutthaya nachempfunden, der von den Birmanen zerstört wurde. Viele der Baumaterialien wurden zur Errichtung des neuen Palastes sogar vom alten wiederverwendet. Nach nur drei Jahren wurde der Palast als neue Residenz des Königs eingeweiht und blieb dies auch von 1782 bis 1946 . Heute wird der Königspalast für zeremonielle Zwecke sowie offizielle Feierlichkeiten genutzt, auch finden sich darin noch einige königliche Büros. Seit Errichtung des Königspalastes wurde dieser stetig erweitert und renoviert.Die Bedeutung der Höfe
Im Grand Palace sollte gelebt und gearbeitet werden, dazu entstanden verschiedene Höfe, die alle eine bestimmte Funktion erfüllten: der Zentrale Hof, der Innere Hof, der Äußere Hof sowie der Tempel des Smaragd-Buddhas (Wat Phra Kaeo oder Wat Phra Kaew). Der Zentrale Hof ist das Prunkstück des Königspalastes, in dem sich die königlichen Gemächer sowie die Thronsäle befanden, auch heute finden hier noch die Krönungszeremonien statt. Umgeben von hohen Mauern diente der Innere Hof als Harem, der allein den Königinnen und Gemahlinnen des Königs sowie deren Dienerinnen vorbehalten war. So wurde dieser Hof auch von weiblichen Wachen behütet. Im Äußeren Hof waren Ministerien angesiedelt, dazu zelten das Schatzamt sowie die königlichen Wachen.Der Wat Phra Kaew Tempel
In einem mit Gold verzierten Tempel, umgeben von aufwändig dekorierten Wänden, die das Leben von Buddha zeigen, ruht auf einem 11 m hohen Thron der Smaragd Buddha. Er ist ein ebenso wichtiges wie religiöses Symbol Thailands und ist damit ein Heiligtum. Sicherlich führt seine Bezeichnung einige in die Irre, denn er besteht aus Jade. Der gerade einmal 75 cm hohe Buddha wird der Jahreszeit entsprechend alle vier Monate in neue Gewänder gehüllt.Der Westler mit Thai-Hut
Zu den herausragendsten Gebäuden zählt der Chakri Maha Prasat, der als Residenz des Königs diente und heute ein architektonisch anerkanntes Wahrzeichen Thailands ist. Der Ursprung des untypischen Designs findet sich beim eigentlichen Architekten John Clunish, der Brite war. Anfänglich sollte ein Kuppeldach das Gebäude zieren, schlussendlich musste dieses aber einem traditionellen weichen. Durch die ungewöhnliche Erscheinung kam das Gebäude auch zu dem Spitznamen “der Westler mit Thai-Hut”.
Phra Mondop Bücherrei | Foto: Unsplash, AXP PhotographyDas Phra Mondop
Zu den aufwendig gestalteten Gebäuden zählt darüber hinaus das Phra Mondop, eine kleine Bibliothek, in der buddhistische Palmschriften aufbewahrt werden. Außen stützen 16 Säulen das Dach der Bücherei, die mit grünen und blauen Spiegelfliesen verziert wurde, auf denen sich kleine Schnitzereien von Buddha befinden. Die Bücherregale im Phra Mondop wurden reichlich mit Perlmutt verziert, auch besteht der Fußboden aus Silber.
Yaks, die den Tempel schmücken | Foto: Unsplash, Rach TeoDie Märchenwelt
Neben spitzen Dächern, die mit Gold verziert sind, erwarten einen auch religiöse Statuen, sogenannte Yaks sowie Statuen, Figuren und Abbildungen von mythischen Wesen. Zum 100 jährigen Jubiläum des Königspalastes wurden zudem 14 goldene Statuen angefertigt. Egal,wohin man sieht - Wände, Decken und Böden - der Palast hat einiges an südostasiatischer Kunst zu bieten!