Das Museum im Wandel
Einst wurden die Exponate der Akropolis unter freiem Himmel, stellenweise mit provisorischen Abdeckungen präsentiert. Im Jahr 1874 wurde das erste Akropolismuseum eröffnet, welches schnell zu klein wurde. Um Platz zu schaffen, sollte ein weiteres, kleines Gebäude 1988 folgen, welches neben dem ersten errichtet wurde. Als auch dieses zu klein wurde, wurde 2009 das neue, nun bestehende Museum eröffnet.Antike und Architektur in Harmonie
Wie so oft wurden auf dem Gelände der Akropolis während der Bauarbeiten des Museums Fundamente der Antike entdeckt. Der amerikanische Architekt Bernard Tschumi und der griechische Architekt Michalis Photiadis ließen den Fund spektakulär in Szene setzen. Das freigelegte antike Athener Stadtviertel ist teilweise durch einen Glasboden geschützt, der sogar betreten werden kann.
Die originalen Karyatiden des Tempels Erechtheion | Foto: Flickr, George M. Groutas - CC-BY-SA 2.0Die verlorenen Schätze
Leider können im Museum nicht alle Statuen und Skulpturen, die einst die Akropolis zierten, bewundert werden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhielt der britische Botschafter Thomas Bruce, 7. Earl of Elgin eine Genehmigung des osmanischen Sultans, den Burgberg zu erforschen. Jedoch entfernte er unrechtmäßig Skulpturen des Parthenon, die Karyatiden aus dem Erechtheion und vier Friesblöcke aus dem Tempel der Athena Nike sowie andere Kunstgegenstände. Heute befinden sich einige dieser Schätze im British Museum in London. Seit geraumer Zeit versucht Griechenland, eine Rückgabe dieser zu erreichen.
Das Parthenon-Fries im Obergeschoß des Akropolismuseums | Foto: Flickr, Brad Hostetler - CC-BY-SA 2.0Die Entwicklung der Akropolis
Anhand einer Vielzahl an Modellen des Akropolis Hügels im Erdgeschoss des Museums wird die historische Entwicklung der Gebäude nachvollziehbar. Auch werden die archäologischen Funde dort hervorragend in Szene gesetzt; die Sammlung umfasst dabei verschiedenste Artefakte wie Kochtöpfe und Opfergaben. Ein Glasboden gibt den Blick auf die archäologischen Ausgrabungen frei. Durch diese einzigartige Inszenierung bekommt man ein realistisches Gefühl dafür, wie die Athener und Athenerinnen einst gelebt haben dürften. Das Akropolis-Plateau
Auch die Rampe, die in den ersten Stock führt, ist bewusst gesetzt: sie stellt den Aufstieg der damaligen Antike zum Akropolis-Plateau dar. Beim Aufgang bekommen die Besucher Ausgrabungen der ehemaligen Akropolis zu sehen, die den Wandel der Zitadelle zum heiligen Ort der Götter zeigen. Dabei zählt ein beschlagenes Blech mit Gorgonendarstellung (675-650 v. Chr.) zu den Highlights dieses Bereichs.Die archaische Akropolis
In der Galerie der archaischen Akropolis befinden sich Ausstellungsstücke der klassischen Periode Griechenlands von 700 bis 480 v. Chr im ersten Stock. Zu den beeindruckendsten Exponaten zählen die Antenor-Kore (525-500 v. Chr.), der Kritios-Knabe (480 v. Chr.) und der Kalbträger (570 v. Chr.). Zudem werden die berühmten Bauten der Akropolis vorgeführt: Objekte der Propyläen, der Tempel der Athena Nike sowie die fünf großen originalen Mädchenfiguren, die Karyatiden des Tempels Erechtheion. Auch wird in diesem Stockwerk die besondere Architektur des Gebäudes bewusst und mit Bedacht eingesetzt: das einfallende Licht durch die großzügigen Fensterflächen soll die Atmosphäre eines offenen Raumes wie auf der Akropolis wiedergeben.Die Parthenon-Halle
Im Obergeschoss kann eine Videopräsentation zum Parthenon-Tempel in Englisch und Griechisch erlebt werden. Anschließend folgt die Parthenon-Halle, die die Nachbildung des Parthenon, des größten Tempels der griechischen Geschichte, darstellt. Durch originalgetreue Proportionen dieser Kunstinstallation wird erst das Ausmaß des Bauwerks bewusst, in dem einst die Statue der Göttin Athena beschützt wurde. Durch die bewusste Abweichung des Obergeschosses von 23 Grad zum restlichen Gebäude gibt das Nordfenster einen unfassbaren Blick auf den Parthenon frei.