Ursprünge in der römischen Antike
Sieben römische Kaiser wurden in der Engelsburg zu Grabe gelegt. Ursprünglich zwischen 134 und 139 n. Chr. als Grabstätte für den römischen Kaiser Hadrian und seine Familie errichtet, hielt die Festung noch bis zum Tode Caracallas im 217 n.Chr. als letzte Ruhestätte der ihm folgenden Kaiser her. Nachdem das Bauwerk im Jahr 401 n. Chr. zur militärischen Festung umgewidmet und kurz danach während der Plünderung Roms durch die Westgoten 410 n. Chr. ausgeraubt wurde, kamen etliche Schätze der einstigen Grabstätte abhanden. Übriggebliebenes Material des Mausoleums wurde genutzt, um Kirchen zu bauen, als das Christentum im alten Rom Einzug hielt.Die Sage der Engelsburg
Papst Gregor soll im Jahr 590 n. Chr. eine Vision des Erzengels Michael am Dach der Burg erschienen sein - daher ihr heutiger Name. Der Erzengel hat dieser Erzählung zufolge sein Schwert über der Burg ausgebreitet und damit der Pest ein Ende bereitet. Eine Skulptur des Erzengels aus Marmor zierte daher seit 1536 die Burg, die dort rund 200 Jahre weilen sollte.Zufluchtsort der Päpste
Spätestens unter Papst Clemens VII. kam der Engelsburg eine ganz neue Rolle zu - vor allem als päpstlicher Zufluchtsort. Während der neuerlichen Plünderung Roms 1527 suchte nämlich Clemens VII. Schutz in der enorm standhaften Festung. Seitdem wandelte sich das Erscheinungsbild des einstigen Kaisergrabes drastisch. So ließ Leo X. eine Kapelle mit einer Madonna von Raffaello da Montelupo, der auch die ursprüngliche Skulptur des Erzengels Michael gestaltete, errichten. Paul III. wiederum ließ ein prunkvolles Appartement bauen, das den Päpsten bei potentiellen Belagerungen einen angemessenen Aufenthaltsort garantierte.Die Festung als Museum
Ein Museum ist die Engelsburg seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Dafür war eine mehrjährige Restauration nötig, nachdem sie zuvor mitunter als Lager für Kriegsmaterial diente und 1901 dicht gemacht wurde. Auf Initiative zwei italienischer Militärs wurden die historischen Schätze renoviert, der Öffentlichkeit ab 1906 zugänglich gemacht und das Bauwerk von König Vittorio Emanuele III. 1925 als Museum eingeweiht.