Legenden um die Prager Burg
Eine der faszinierendsten Legenden ist die des sogenannten Defenestration - Fensters, das mit einem wichtigen historischen Ereignis verknüpft ist.
Die bekannteste Defenestration (“Fenstersturz”) ereignete sich im Jahr 1618, als zwei katholische Statthalter während eines Konflikts mit den Protestanten aus einem Fenster des Prager Schlosses geworfen wurden. Dieses Ereignis markierte den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Erstaunlicherweise überlebten die Gestürzten den Sturz aus großer Höhe. Die Protestanten interpretierten dies als göttliche Intervention und betrachteten es als Zeichen für den Schutz ihrer Sache.
Die Legende besagt, dass diejenigen, die die Defenestration überlebt hatten, von Engeln aufgefangen wurden, die über dem Hradschin-Hügel schwebten.
Eine weitere beliebte Legende ist die Legende um die Krone, die ein tragisches Schicksal mit sich ziehen sollte. Jeder Usurpator, der die Herrschaft an sich reißen möchte und die Krone aufsetzt, soll innerhalb eines Jahres sterben. Dies geschah auch Reinhard Heydrich, der während des Zweiten Weltkriegs in der Prager Burg seinen Machtsitz hatte. Er war Reichsprospektor von Böhmen und konnte der Pracht und Herrlichkeit der Burg sowie der Krone nicht widerstehen, setzte sich diese auf und gab sich als König aus. Nicht ein Jahr sollte vergehen, als das tragische Schicksal seinen Lauf nahm. Slowakische und tschechische Rebellen überfielen Heydrich in einem Hinterhalt am Weg zum Schloss. Heydrich erlag seinen Verletzungen wenig später. Auch sein Sohn soll der Legende nach im Jahr darauf bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sein.
Das Goldene Gässchen, das für seine winzigen, farbenfrohen Häuser bekannt ist, beherbergte angeblich Alchemisten im Dienste von Kaiser Rudolf II. Es wird gesagt, dass sie nach dem Stein der Weisen suchten und versuchten, Gold zu erschaffen. Ein Goldschmied namens Rückert soll es geschafft haben, Blei in Gold zu verwandeln. Die kuriose Statue eines geflügelten Stiers markiert dessen Haus.